Der aus Ungarn stammende und nunmehr in Eichstätt wohnende Autor Akos Doma hat für die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe aus seinem aktuellen Roman „Der Weg der Wünsche“ gelesen, mit dem er es auf die Longlist des deutschen Buchpreises geschafft hat.

Doma erzählt in diesem Buch von der Flucht einer Familie aus dem sozialistischen Ungarn der siebziger Jahre: Die Eltern Térez und Károly empfinden das Leben in ihrem Heimatland als unerträglich und schmieden Fluchtpläne, die sie unbedingt geheim halten müssen. Selbst die eigenen Kinder realisieren erst während einer angeblichen Urlaubsfahrt an den Plattensee, dass sich die Familie auf der Flucht befindet. Als die Grenze nach Italien endlich überwunden ist, weicht die Freude über die neugewonnene Freiheit aber schnell der Erkenntnis, dass man auf unbestimmte Zeit in einem von Maschendraht umgebenen Auffanglager sein Dasein fristen werde. Das Zusammenleben der Familie wird dabei auf eine harte Probe gestellt.

Auf packende und spannende Weise hat Akos Doma, der selbst mit seiner Familie als Jugendlicher aus Ungarn flüchtete, die Themen Heimatlosigkeit und Entwurzelung beleuchtet. Besonders eindrucksvoll gelungen ist ihm dabei die Schilderung der Gefühlswelt der unterschiedlichen Figuren.

Im Anschluss an die Lesung nutzten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, mit dem sympathischen Autoren ins Gespräch zu kommen: Dass das Verfassen eines Romans harte Arbeit bedeutet  – Akos Doma vergleicht das Planen eines Romans mit dem eines Hauses – war nur eine von vielen Einsichten, die die Anwesenden in dem Gespräch gewinnen konnten.

Marius Lubnow