Am 5. April ist der Vertretungsplan mal wieder endlos: 18 Kollegen fallen Freitagvormittag in der Schule, am Nachmittag und den halben Samstag auch daheim durch Abwesenheit auf. Wo treiben sie sich herum und was tun sie in dieser Zeit?

Gemeinsam mit zwei Kriminalhauptmeistern der Kripo München trainieren die Lehrkräfte, wie man mit Gewalt im  Alltag umgehen – und, noch besser, wie man sie vermeiden kann. Dabei werden ganz verschiedene Bereiche (Schule, Familie, öffentlicher Nahverkehr,…) und vor allem unterschiedliche Aspekte von Gewalt (Mobbing, Stalking, psychische und physische Übergriffe) beleuchtet. Um Gewalt gar nicht erst aufkommen zu lassen, bzw. sich im Ernstfall in einer gefährlichen Situation richtig und sinnvoll zu verhalten, geht es zudem um Gemeinschaft, Zivilcourage und Vertrauen. Bei den Teilnehmern entsteht die Erkenntnis, dass man aus der anfänglichen Opferrolle schlüpfen und stattdessen die eines ernstzunehmenden Gegenübers, niemals jedoch die eines Täters, einnehmen kann. Allerdings erfordern die Rollenspiele, Bewegungsaktivitäten und Reflexionsrunden volle Aufmerksamkeit und zum Teil eine große Portion Selbstüberwindung. Dennoch wird viel gelacht, schließlich fördert eine gute Atmosphäre ebenfalls ein friedliches Miteinander. Am Ende der zwei Fortbildungstage herrscht Einigkeit darüber, an einem äußerst sinnvollen Seminar teilgenommen zu haben. Was die Lehrerinnen und Lehrer erarbeitet haben, soll künftig in die Präventionsprojekte des HGW integriert werden.

Welche Jahrgangsstufe darf sich wohl als erste im „Tornado“ oder beim „Rübenziehen“ beweisen? Wer wagt sich durch den „Tunnel“ und findet im „Bus“ den besten Platz? Wir freuen uns, das Projekt bald mit unseren Schülern gemeinsam durchzuführen.

Von Tanja Schymkowitz  06.04.2019