Wegen der Aktualität des Themas und dem Bezug zum Lehrplan bietet es sich an, im Geographieunterricht der 8., 11. und 12. Jahrgangsstufe Flüchtlinge und Asylbewerber zu sprechen.

Die Klasse 8b war besonders eifrig bei der Sache und erstellte zu den Herkunftsländern der in Wolnzach aktuell untergebrachten Flüchtlinge Plakate, die kurz die Staaten porträtieren und auch mögliche Fluchtgründe wie Terrorgruppen, Bürgerkriege, Diktaturen oder Hungerkatastrophen schildern. Die Ausstellung kann in der Schulbibliothek besucht werden.
Die gleiche Klasse bekam bereits Besuch von einem seit August 2014 in Wolnzach lebenden Flüchtling aus Gambia (Westafrika). Eindrucksvoll schilderte er die familiäre Situation, die zu seiner Flucht führte: Sein Vater starb, er musste als einziger Sohn für die Familie sorgen, was fast unmöglich war. Die Flucht quer durch Nordafrika (Bild unten) dauerte fast drei Jahre, inklusive einem Gefängnisaufenthalt wegen der illegalen Einwanderung in Libyen (Bild unten). Inzwischen hat er Arbeit gefunden und kann sich eine eigene kleine Wohnung leisten. Seiner Familie schickt er regelmäßig Geld, aber für einen Besuch zu Hause reicht es bisher nicht. Sein Asylverfahren ist noch offen, es ist keineswegs sicher, dass er bleiben kann. Für die Schüler war es ein besonderes Erlebnis, dies alles aus erster Hand zu erfahren.

Für den Januar sind weitere Besuche von Asylbewerbern aus Wolnzach in anderen Klassen geplant.

In der 12. Jahrgangsstufe beschäftigten sich die Geographiekurse mit Gründen für Flucht sowie den Auswirkungen von massenhafter Auswanderung auf die Ursprungsländer und auf die Zielländer. Es wurden auch Maßnahmen einerseits zur Vorbeugung (Wie kann man die Fluchtgründe reduzieren?) und andererseits zur Integration von Flüchtlingen im Zielland diskutiert. Die Q11 beschäftigte sich im Rahmen des Themas Klimawandel auch mit Klimaflüchtlingen, deren Zahl in den nächsten Jahren wohl noch deutlich zunehmen wird.