Traumhafte Ergebnisse bei traumhaftem Wetter

Verleihung der Abiturzeugnisse bei schönstem Wetter: 110 Abiturienten des Hallertau-Gymnasium erhielten am Freitag, den 24. Juni 2016 ihr Reifezeugnis aus der Hand ihres Schulleiters Christian Heller. Bei heißen Temperaturen kamen sie zum letzten Mal so richtig ins Schwitzen in ihrer Schule. Für die ausgesprochene gelungene und vielfältige musikalische Umrahmung dieses Festaktes sorgten die „Big Band“ samt „Junior Big Band“, das Schulorchester sowie der Schulchor des HGW unter der Leitung von Michael Sandt und Stephanie Fischer.

Beim diesjährigen Abiturjahrgang sind die Schülerinnen knapp in der Unterzahl. 54 Abiturientinnen standen 56 Schüler gegenüber. Aber in anderer Hinsicht hat das vermeintlich zarte Geschlecht ganz schön stark aufgetrumpft, denn über eine 1,0 im Abiturzeugnis dürfen sich ausschließlich Schülerinnen freuen: Clara Hurzlmeier, Joanna Lerner, Stefanie Hohenleitner und Julia Fuchs hatten sich über zwei Jahre und fünf Abiturprüfungen hinweg zielstrebig und fleißig die dazu nötigen Punkte erarbeitet. Ebenfalls Anlass zur Freunde geben weitere schöne Leistungen: Insgesamt haben acht Absolventen einen Notendurchschnitt von 1,5 und besser erreicht, und 28 Schülerinnen und Schüler haben eine Eins vor dem Komma.

Zusätzlich zu den hauseigenen Abiturienten kommen auch in diesem Jahr „Andere Bewerber“ hinzu, Schüler also, die in acht Teilprüfungen die Allgemeine Hochschulreife erlangt haben, ohne zuvor am HGW unterrichtet worden zu sein. Von 12 Kandidaten haben erfreulicherweise sieben die Marathon-Prüfung bestanden.

Verabschiedung in Zeiten des Exits

Vor der eigentlichen Verleihung der Reifezeugnisse fand ein Gottesdienst statt, den Pfarrer Michael Murner als Möglichkeit zum Durchschnaufen und Innehalten bezeichnete, angesichts der Tatsache, dass nach der Verleihung sofort ein neuer Lebensabschnitt beginne. „In is in, out is out“: Mit Bezug auf das andere tagesaktuelle Ereignis ließen er und Pfarrer Hans Braun diese Formulierung auch für den Aus- und Fortgang der Abiturienten aus ihrer Schule gelten.

Im Anschluss an den Gottesdienst stiegen im Pausenhof Luftballone mit den Träumen und Wünschen einer gelingenden Zukunft in den blauen Wolnzacher Himmel. Die Jahrgangsbesten wurden wie in den letzten Jahren durch die Sparkasse Pfaffenhofen, und namentlich durch Herrn Richard Zieglmeier, großzügig ausgezeichnet und von Landrat Martin Wolf persönlich beglückwünscht.

Rückblicke, Wünsche und Ausblicke

„Notentechnisch ein sehr guter Jahrgang“, urteilte Oberstufenkoordinatorin Gerlind Köster in ihrer Begrüßung, und betonte, dass es nicht oft vorkomme, dass alle Schülerinnen und Schüler, die zum Abitur antreten, dieses dann auch bestehen. Womöglich, so mutmaßte sie, standen die Vorbereitungen in diesem Jahr unter einem besonderen Stern, nämlich unter dem des schlechten Wetters. Jammerten viele Leute über die verregneten Tage und Wochen in Mai und Juni, zum Lernen scheine das Wetter prima gewesen zu sein, so Gerlind Köster.

Für den Elternbeirat wünschte Frau Birgit Schmid den Schülerinnen und Schülern viel Glück auf ihrem weiteren Lebensweg, sprach ihnen Lob und Anerkennung für die gezeigten Leistungen aus und bedankte sich bei den Eltern und Lehrern für die Unterstützung und Begleitung ihrer Kinder bzw. Schützlinge während ihrer Zeit am HGW.

Landrat Martin Wolf zeigte sich hocherfreut über die sehr guten Ergebnisse beim Abiturjahrgang 2016 und betonte in seiner Rede bei diesem „Genusstermin“ am HGW, als Sachaufwandsträger weiterhin ein (wohl großzügiges) Auge „auf dieses Haus“ haben zu wollen. Den Schülerinnen und Schülern sprach er Mut zu auf der Suche nach dem eigenen Weg in einer Zeit der scheinbar unendlichen Möglichkeiten. „Gehen Sie Ihren Weg!“, so der Wunsch des Landrats.

In einer gut gelaunten Rede ließen die Schüler Sophie Gschlößl und Benno Thimet ihre Zeit am Hallertau-Gymnasium Revue passieren und zeigten sich besonders erfreut ob der Tatsache, dass alle zum Abitur angetretenen Mitschülerinnen und Mitschüler die Reifeprüfung bestanden haben. Auf Wiedererkennungseffekte setzten sie mit kleinen Anekdoten und Geschichten, bei denen man eine oder andere Lehrkraft wiedererkennen konnte.

„Dass Sie das Wissen, das Sie sich angeeignet haben, dass Sie Ihren Verstand, den Sie durch fortwährendes Training geschult haben, auch dazu nutzen, um das, wofür unser Rechtsstaat steht: nämlich die im Grundgesetz verankerten Grundrechte und Werte wie Toleranz und Offenheit, zu schützen und zu verteidigen“, wünschte sich Schulleiter Christian Heller in seiner betont (gesellschafts-)politisch gehaltenen Rede. Mit Blick auf Tendenzen, Strömungen und Parteien in Deutschland, Europa und der Welt, die sich allesamt gegen Vielfalt und Pluralismus und für Abschottung sowie dann auch Ausgrenzung aussprächen, ermutigte er die Abiturientinnen und Abiturienten zu Wachsamkeit, demokratischer Leidenschaft und Kritikfähigkeit auf ihrem weiteren Lebensweg. So wünschte sich der Schulleiter nicht nur von den in der Aula des HGW anwesenden Abiturienten und Gästen die Wiederkehr eines „guten Diskurs“, einer Diskussionskultur also, die auf Argumenten gründe statt auf Ängsten und die in Wort und Ton Maß halte anstatt sich die schrillen Töne und das Geschrei des Populismus zum einzigen Inhalt zu machen.

Das HGW wünscht seinem Abiturjahrgang das Beste für den weiteren Lebensweg!