– gegen Rassismus und Rechtspopulismus, für Demokratie und Dialog — ein Workshop für die Schüler(inne)n der Q11 am HGW am 26.07.2017

Wer kennt Sie nicht, die häufig platten und zum Teil verächtlichen Sprüche über Politik und Demokratie, die als Stammtischparolen bezeichnet werden können? Wo hört berechtigte Kritik auf und wo beginnt niveauloses Reden auf Stammtischniveau? Ist es nicht auch verständlich manchmal Stammtischparolen zu äußern, wenn das politische Alltagsgeschäft frustriert?

Um Antworten auf diese und ähnliche Fragen zu finden, fand am Ende des letzten Schuljahres am HGW, das auch an der bundesweiten Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ teilnimmt, für die gesamte Q11 ein vierstündiger Workshop mit dem Thema „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen – gegen Rechtspopulismus und Rassismus, für Demokratie und Dialog“ statt, um die politische Urteils- und Handlungsfähigkeit der Schüler(inne)n zu stärken sowie ihr Verständnis und ihre Wertschätzung für Demokratie zu erhöhen.

Die Schüler(innen) wurden in Gruppen von vier Referenten betreut,  Multiplikatoren aus dem Team des Entwicklers des Argumentationstrainings, Dr. phil. Christian Boeser-Schnebel – Pädagogik- Professor an der Universität Augsburg und Projektleiter des Netzwerks Politische Bildung Bayern (http://www.politische-bildung-bayern.net). Für den ehemaligen Berufsschullehrer, die Politologin der bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus, den Studenten aus Passau und den wissenschaftlichen Mitarbeiter der Universität Augsburg ist es eine Herzensangelegenheit, den Schüler(inne)n Demokratieverständnis und Dialogbereitschaft zu vermitteln.

Denn eine Demokratie lebt davon, dass es Menschen gibt, die in der Politik etwas wagen: Menschen, die es wagen, selbstbewusst ihre Interessen zu artikulieren und offen für die Interessen anderer zu sein. Die es wagen, unbequeme Wahrheiten zu formulieren und verbreitete Sündenbockmechanismen zu entlarven. Die es wagen, zu erkennen, dass es in der Politik selten ein klares „Richtig“ und ein klares „Falsch“ gibt. Die es wagen, der oftmals allzu schlichten Kritik an der Politik zu widersprechen. Die es wagen, unbequem zu sein, für andere und für sich selbst. Menschen also, die es wagen, in Freiheit Verantwortung zu übernehmen. Die damit ihr Leben in die Hand nehmen und merken, dass es an ihnen liegt zu gestalten. Die Spaß daran haben, kreativ zu sein und ungewöhnliche neue Wege im Miteinander zu gehen, also Demokratie zu leben.

Referenten: Max Barnewitz, Wolfgang Gall, Andrea Probst und Stefan Siegel

Artikel: Stefan Siegel / Marie Isabel Meister